Schnee und Eis

Kleine Welt - Wir holpern über die paar Kilometer Schotterpiste auf dem Paso Roballos, die Chile von Argentinien trennen. Beim chilenischen Zoll haben wir an einer Scheibe den Sticker von unseren brasilianischen Freunden Ruth und Gustavo gesehen und fragen uns gerade, wo die beiden nun stecken könnten. Wir trauen unseren Augen kaum, als beim argentinischen Zollhäuschen, hier im Nirgendwo, doch tatsächlich ihr Bus steht! An diesem wenig frequentierten Grenzübergang treffen wir uns tatsächlich wieder und werden sogleich stürmisch von «Quechua», ihrem Adoptivhund aus Bolivien begrüsst. Wir geniessen den Schwatz und staunen einmal mehr, wie klein die Welt manchmal ist.
Die freundlichen Grenzbeamten füllen die Formulare feinsäuberlich von Hand aus und wünschen uns «Suerte» (Glück) zur Verabschiedung. Na dann, auf zur zweiten Runde in Argentinien, auf ins argentinische Patagonien.
Zora im Niemandsland zwischen Chile und Argentinien Flamingos in der farbigen Landschaft schönes Wiedersehen mit unseren brasilianischen Freunden auf dem abgelegenen Paso Reballos

Bizarre Welt - Gleich drei verschiedene Reisende haben uns die Strecke Nr.41 der Grenze entlang bis Chile Chico empfohlen. Da wollen wir schauen, ob’s uns auch gefällt und muten unseren mittlerweile ziemlich abgefahrenen Reifen (immerhin schon über 70’000km!) weitere Kilometer Schotterpiste durch einsames Gebiet zu. Sie sollen uns nicht enttäuschen - von der Strecke hingegen sind wir nur anfangs angetan. Hier führt der Pfad vorbei an spitz aufragenden Felsstücken und kargen Hochebenen, die ängstliche Schafe bewohnen. Danach aber zieht sich die Fahrt etwas in die Länge, vorbei an landwirtschaftlich überbeanspruchen Feldern und über teils wirklich übles «Ripio» (Wellblech-Piste). Sind wir schon zu verwöhnt mit schönen Strecken?! Vielleicht.
Weit unten sehen wir irgendwann unser Tagesziel, den Lago Buenos Aires, den wir bisher nur von chilenischer Seite kennen, wo er Lago General Carrera heisst.
auf der Nr. 41 der Grenze entlang... vorbei an Lagunene... ... kargen Hochebenen ... und Schafen Felslandschaften... bizarre Felsnadeln ragen aus der Landschaft... ... sie stehen in Reih und Glied Zora posiert auf der Abfahrt zum Lago Buenos Aires

Markante Felsen - Auf der Ruta 40 ziehen wir weiter Richtung Süden. Bis nach El Chaltén, einem DER Touristenorten Argentiniens. Hinter dem kleinen Ort, der bis vor wenigen Jahren nur über eine Schotterpiste erreichbar war, türmt sich das markante Bergmassiv des «Cerro Torre» und des «Fitz Roys» empor. Der Zweitgenannte wird in der Sprache der Tehuelche-Indianer auch «El Chaltén» genannt, was so viel wie «rauchender Berg» heisst. Zwar handelt es sich nicht um einen Vulkan, die Bergspitze ist aber oft von Wolken umhüllt. Überhaupt ist das Wetter hier sehr launisch und nicht wenige der unzähligen Besucher warten tagelang, um die Felsen sehen zu können.
Wir haben mehrheitlich Glück und erkunden die Landschaft wandernd. Auch wir können uns, wie sehr viele andere auch, der Faszination nicht entziehen.
Abends locken unzählige Restaurants und wir können nicht immer widerstehen… Hausgemachte Pasta und Lammfleisch halten uns vom Selberkochen ab.
die Anfahrt ist bei gutem Wetter wirklich atemberaubend die Ruta 40 sieht mehrheitlich so aus... ... ziemlich langweilig also. Zum Glück gibt es daneben ab und zu etwas zu sehen Mister Specht Aussicht auf die Bergspitzen... ... näher... ... und die Torres von ganz nahem das ganze Panorma mit Fitz Roy, den Torres und Co Wanderlust Aussicht auf Berge, Gletscher und See... wirklich wunderschön und hier sind wir sogar alleine unterwegs Andy und die Berge Sabine und die Berge Morgenkaffee bei unserem Schlafplatz mit Aussicht ... und tschüss, schön wars!

Amigos - Nach ein paar Tagen geht es weiter. Wir sind voller Vorfreude. Wird das Treffen mit unseren Freunden Veronika und Michael, die wir vor über einem Jahr in Mexiko das letzte Mal gesehen haben, klappen?!
Wir decken uns in El Calafate, der Heimat von Madame Kirchner, mit Lebensmitteln ein und fahren an den Lago Roca, der im «Parque National Los Glaciares»liegt. Hier, auf dem vermutlich gepflegtesten Campingplatz Argentiniens, sehen wir zwischen den Büschen hindurch etwas Rotes schimmern. Und fallen wenig später unseren Freunden um den Hals. Natürlich haben wir uns ein paar Geschichten zu erzählen.
Am nächsten Tag ziehen wir zusammen auf den Gratis-Platz des Nationalparks um, wo der Blick sogar fast noch etwas besser ist und lernen Els und Gerrit, holländische Reisende mit Landcruiser und Anhänger (ihr Wohnzimmer) kennen. Es folgen gemütliche Kaffeekränzchen und in der Nacht hören wir den nahen Gletscher rumoren.
Wiedersehen mit Veronika, Michael un Nanuq Gratis-Platz mit Aussicht auf den Lago Roca Wir lernen Els und Gerrit aus Holland kennen Nette Aussicht! Wenn nur der Wind nicht wäre patagonische Estancia letztes gemeinsames Nachtessen dieser Reise? Nein, unsere Wege werden sich, zum Glück, noch einmal kreuzen.

Knackende Gletscher -. Wir wollen weiter nach Süden, unsere Freunde waren schon ganz unten. So trennen sich unser Wege leider schon wieder. Vielen Dank ihr beiden, für die schönen Tage!
In jedem Reiseprospekt über Südamerika sind wohl Bilder des Gletschers Perito Moreno zu sehen, der zum «Campo Hielo Sur», dem grössten Gletschergebiet der südamerikanischen Anden gehört. Zur Faszination trägt sicher seine Lage bei. Seine Gletscherzunge versperrt den südlichen Arm des Lago Argentino und staut das Wasser, das sich periodisch entleert. Ein Spektakel, das wir leider um wenige Tage verpassen.
Auch ist er einer der wenigen Gletscher die nicht schrumpfen, sondern sogar wachsen.
Den Eismassen nähern wir uns auf Holzstegen, erkunden bei Bilderbuch-Wetter die verschiedenen Aussichtspunkte. Während Stunden hören wir zu wie der Gletscher knistert, knackt und rumort, wie die Eisblöcke mit einem lauten Plopp ins Wasser fallen und dabei das Wasser wellen lassen. wie die Ausflugsboote am Fusse der 60m hohen Wand, wie Nussschalen aussehen. Es ist ein absolut faszinierendes Schauspiel, von dem wir fast nicht genug kriegen und das unbestritten zu einem unserer Reisehighlights gehört!
Eismassen... wir bestaunen den Perito bei schönstem Wetter Plopp! 60m hohe Eiswand fast in voller Grösse Schlafplatz in den Dünen bei El Calafate weiter in den Süden

Weiter geht’s, ihr ahnt es schon, in Chile. Weitere Naturerlebnisse sprich Highlights warten - im nächsten Bericht.

Rene Mehmann

2016-08-03 13:23:46

Aloha
Grossartige Landschaft, toller Bericht, erstklassige Fotos. Ihr schreibt so faszinierend, dass man die Erfahrung gleich kopieren und klonen möchte. Viel Spass und frohes Entdecken!
Rene Mehmann/Papi

Jacqueline Graf

2016-08-03 16:41:53

Hallo zusammen
Ich verfolge Eure Reise stehts mit Spannung, v.a. da es für uns selber am 1.10. auf eine 3 monatige Reise geht. Die Carretera Austral wollen wir von Balmeceda runterfahren fahren und über den Paso Roballos. Wie ist denn diese südliche Carretera Austral? Manchmal liest man, ein Teil davon sei geteert? Stimmt das? Oder ist alles durchgehend ungeteert? Wir haben ein 4WD Auto, aber ohne Camping. Von Paso Roballos dann aber gleich südlich in Richtung Gletscher. Lohnt sich der Weg über Paso Roballos oder wohl besser dem See entlang über die Grenze Chile Chicos?
Viel Spass bei Eurer Weiterreise!

Sabine

2016-08-05 07:37:40

Hoi Papi, Patagonien lässt sich auch mit dem Mietauto sehr gut bereisen und unsere Geheimtipps verraten wir gerne)

Sabine & Andy

2016-08-05 07:43:51

Hallo Jaqueline

Herzlichen Dank für deinen Kommentar und euer Mitreisen. Toll, gehts bei euch auch bald auf Reisen. Der Paso Roballos und der Parque Patagonia in der Nähe, waren für uns eines der Highlights der Carretera Austral und die Strecke lohnt sich aus unserer Sicht unbedingt. Besonders schön ist es halt, wenn man dort in der Natur übernachten kann. Vielleicht nehmt ihr ja das Zelt mit?
Mittlerweile sind ein paar Stücke der Carretera Austral geetert. Gerade wird an einem langen Abschnitt gearbeitet - etwa die Hälfte ist aber immer noch Schotter, der gut und einfach zu befahren ist.
Viel Spass und eine gute Reise!
Sabine und Andy
Sabine und Andy

Tanja

2016-10-03 21:53:22

Ihr hattet ja Wahnsinnswetter!! Wir mussten den Fitz Roy etwas suchen.. ) Am Gletscher hatten wir aber auch tollen Sonnenschein. Patagonien ist wirklich eine spannende Ecke - ich freue mich jedesmal wieder, wenn ich Bilder davon sehe! :D
Liebe Grüße
Tanja

Sabine

2016-10-04 06:12:24

Hallo Tanja,

jaa!!! Wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter (mal wieder))! Mir geht es auch genauso mit Patagonien - einfach wunderschön und faszinierend dort. Super, dass du auch schon da warst.
Liebe Grüsse
Sabine

Martin Vifian

2018-05-22 22:36:07

Hallo Sabine
Hallo Andy

Ich bin in den Anfängen der Planung für die Panamericana mit Start im Okt. 2020. Ich weiss, das geht noch lange, aber mit Spanisch lernen und all den Vorbereitungen ist die Vorfreude auch länger. Zur Frage:
Eine der Hauptentscheidungen ist das Fahrzeug. Ich werde zu zweit reisen, und möchte nun wissen, ob es sich lohnt, einen geländegängigen Camper (Landcruiser, Defender etc.) anzuschaffen, oder ob es mit einem 4x4 VW T5 / T6 auch geht? Hattet ihr viele Watungen und ausgesprochene Offroad-Strecken, die sich lohnen? Ist es falsch, wenn ich annehme, dass 95% der Strecke normal zu befahren ist?
Herzlichen Dank für Eure Meinung.
Martin


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